Israels Regierungschef Netanjahu gerät neun Monate nach dem Massaker der Hamas immer mehr unter Druck. Bei landesweiten Protesten forderten am Samstagabend Zehntausende Menschen, den indirekten Verhandlungen über die Freilassung der Geiseln und eine Waffenruhe im Gazastreifen endlich zum Erfolg zu verhelfen.
Auf dem Tisch liegt ein Stufenplan, der zunächst eine zeitlich befristete Waffenruhe sowie den Austausch von weiblichen, älteren und kranken Geiseln gegen eine größere Zahl von palästinensischen Häftlingen in israelischen Gefängnissen vorsieht. Während der Waffenruhe sollen die Seiten über die Beendigung des Krieges und die Freilassung der restlichen Geiseln verhandeln.
Bislang machte die Hamas zur Bedingung, dass Israel sich vorab zum Ende aller Kampfhandlungen verpflichtet. Von dieser Kernforderung soll sie laut Medien abgerückt sein.
Israelischer Luftangriff auf Flüchtlingsunterkunft im Gazastreifen
Unterdessen sind bei einem Israel zugeschriebenen Luftangriff auf eine Flüchtlingsunterkunft im mittleren Gazastreifen nach palästinensischen Angaben 16 Menschen getötet worden. Rund 75 weitere Palästinenser seien verletzt worden, teilte das von der Hamas kontrollierte Medienbüro mit.
Bei dem getroffenen Gebäude handelte es sich den Angaben zufolge um eine ehemalige Schule des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, die als Unterkunft für rund 7.000 geflohene Menschen diente.
Das israelische Militär teilte wenig später mit, dass es mehrere Kämpfer der Hamas im Areal der UNRWA-Schule angegriffen habe. Das Objekt habe den Terroristen als Versteck und Operationsbasis für Attacken auf das israelische Militär gedient.
dpa/sh