Im Kampf gegen die Wohnungsnot will Barcelona bis Ende 2028 die Vermietung von Ferienwohnungen abschaffen. Das hat der Bürgermeister der Stadt, Jaume Collboni, am Freitag vor Journalisten gesagt.
Alle Wohnungen, die derzeit legal an Touristen für einen kurzfristigen Aufenthalt vermietet würden, würden dann von den Bewohnern Barcelonas benutzt werden können. Die Maßnahme würde 10.000 Unterkünfte auf den Miet- oder Verkaufsmarkt bringen.
Nach Angaben des Bürgermeisters sind die Mietpreise in der katalanischen Hauptstadt in den letzten zehn Jahren um fast 70 Prozent gestiegen, die Kaufpreise um etwa 40 Prozent. Die Stadtverwaltung sehe sich deshalb gezwungen, per Dekret drastische Maßnahmen zu ergreifen, um den Zugang zu bezahlbarem Wohnraum zu gewährleisten.
Der Unmut gegenüber Massentourismus nimmt in Spanien rasant zu. In Touristenhochburgen wie Barcelona, Mallorca oder den Kanaren gab es zuletzt größere Proteste. Dort wird die zunehmende Besucherzahl insbesondere für den Mangel an bezahlbarem Wohnraum, aber auch für Umweltzerstörung, Staus, Überfüllung, Preisanstiege und Wassermangel sowie für die Überlastung des Gesundheitssektors und der Abfallentsorgung verantwortlich gemacht.
dpa/est