Der Sozialdemokrat und frühere Regierungschef Peter Pellegrini ist neuer Präsident der Slowakei. Der 48-Jährige hat am Samstag in der Philharmonie von Bratislava den Amtseid abgelegt. Er wolle auch den Respekt derjenigen gewinnen, die ihn nicht gewählt hätten, sagte er. Und er rief die Menschen auf, die gesellschaftliche Spaltung zu überwinden.
Pellegrini gilt als Verbündeter des links-nationalen Regierungschefs Robert Fico, der vor Kurzem bei einem Attentat schwer verletzt worden war.
Bei der Stichwahl Anfang April hatte sich Pellegrini mit 53,1 Prozent der Stimmen knapp gegen den liberalen Ex-Außenminister Ivan Korcok durchgesetzt. Die scheidende liberale Präsidentin Zuzana Caputova hatte auf eine erneute Kandidatur verzichtet.
Der Präsident hat in der Slowakei überwiegend repräsentative Aufgaben. Das links-nationale Lager verfügt jetzt über die beiden wichtigsten politischen Ämter im Land. Die Opposition befürchtet, dass die Koalition nun umstrittene Vorhaben wie die geplante Auflösung des öffentlich-rechtlichen Radio- und Fernsehsenders RTVS mit Nachdruck durchsetzen wird, und warnt, dass die Slowakei dem Kurs Viktor Orbans in Ungarn folgen könnte.
dpa/fk