Besser spät, als nie. Dass man sich plötzlich beeilen wollte, das wurde allein durch den Umstand deutlich, dass die Strafmaßnahmen stellvertretend für den EU-Ministerrat von den EU-Energieministern verabschiedet wurden. Der ungarische Energieminister Tamas Fellegi gab die Entscheidung bekannt.
Demnach setze die EU zunächst die UN-Sanktionen um, die am Wochenende vom Weltsicherheitsrat verabschiedet wurden.
Die EU gehe aber auch noch darüber hinaus: Verboten wird auch der Verkauf von Polizeiausrüstung an Lybien - "Material, das zur Niederschlagung von Demonstrationen dienen kann", sagte Fellegi.
Bereits Ende vergangener Woche hatten die USA Sanktionen verhängt. Die UN beschlossen wenig später eine entsprechende Resolution. Die EU hatte dagegen zunächst gezögert. Italien hatte sich zunächst gegen Sanktionen gesträubt, weil es einen Massenansturm von Flüchtlingen fürchtet und von Energie-Lieferungen aus seiner ehemaligen Kolonie abhängig ist.
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brf/dpa/rop/km - Bild: Olivier Hoslet (epa)