An der Grenze zu Tunesien versuchen Gastarbeiter aus Ägypten, China und den Philippinen, das Land zu verlassen.
Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen will noch heute ein Flüchtlingscamp an der Grenze zu Tunesien errichten. kommen stündlich rund tausend Menschen an.
Frankreich will humanitäre Hilfsgüter nach Bengasi fliegen. Die Stadt ist inzwischen vollständig in der Hand der Aufständischen.
Staatschef Gaddafi verliert über immer weitere Teile des Landes die Kontrolle. Am Montagmittag wurden Kämpfe um den Flughafen Misrata gemeldet. Die Stadt Misrata selbst sollen die Gaddafi-Truppen bereits aufgegeben haben.
Unbestätigten Berichten zufolge kontrolliert Gaddafi nur noch die Hauptstadt Tripolis.
Gaddafis Machtbasis Tripolis
Das ins Wanken geratene Regime des libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi setzt auf seine Machtbasis Tripolis. Während der Osten des Landes bereits weitgehend in der Hand von Aufständischen ist, kann Gaddafi in Tripolis seine Macht noch verteidigen.
Libyens politische Hauptstadt ist auch die Wirtschafts- Metropole des nordafrikanischen Landes. Tripolis hat den größten Hafen und ist Libyens Zentrum für Handel und Industrie (Herstellung von Textilien, Verarbeitung von Tabak und Lebensmitteln). Die Stadt zieht sich mehr als 30 Kilometer an der Küste des Mittelmeeres entlang und hat knapp 1,8 Millionen Einwohner. Das Stadtgebiet umfasst rund 250 Quadratkilometer.
Die historische Altstadt (Medina) in der Nähe des Hafens ist von einer Stadtmauer umgeben. Daran schließt sich das schnell wachsende moderne Tripolis mit neuen Hotels und repräsentativen Regierungsbauten an.
Der Ort Tripolis (griechisch = drei Städte) geht zurück auf das im 7. Jahrhundert v. Chr. von Phöniziern gegründete Oea. Wegen der drei bedeutenden Orte Oea, Sabratha und Leptis Magna wurde die ganze Region südlich von Sizilien Tripolis genannt. Später ging der Name auf die größte Stadt über. Altertümer wie die römischen Ruinen von Leptis Magna und der im 2. Jahrhundert Kaiser Marc Aurel gewidmete Triumphbogen erinnern an die reiche Geschichte der libyschen Metropole.
vrt/dpa/ok - Bild: Mohamed Messara (epa)