Nach Unruhen im Sultanat Oman haben Sicherheitskräfte die Industriestadt Sohar abgeriegelt. Damit wollen sie verhindern, dass regierungskritische Demonstranten mehr Zulauf erhalten.
Wie Augenzeugen berichten, war die Polizei am Sonntag mit Tränengas und Gummigeschossen gegen Demonstranten vorgegangen. Es sei auch scharfe Munition eingesetzt worden. Am Montagmorgen blockierten etwa tausend Menschen die Straßen zum Hafen und der Raffinerie von Sohar. Ein Supermarkt wurde geplündert und in Brand gesetzt.
Der seit mehr als 40 Jahren herrschende Sultan von Oman kündigte politische Reformen an. Parteien sind in dem Land verboten. Das Land ist ein Ölexporteur und unterhält enge militärisch und politische Verbindungen zu den USA, ist aber nicht Mitglied der Opec.
Jemen: Stammesführer schließen sich Opposition an
Nach langem Zögern haben sich auch die größten Oppositionsparteien im Jemen den Protesten gegen Präsident Saleh angeschlossen. Die Dachorganisation von sieben Oppositionsparteien kündigte für Dienstag eine Solidaritätskundgebung für die meist jugendlichen Demonstranten an, die seit Wochen gegen die Regierung auf die Straße gehen.
Die Nachrichten-Website 'News Yemen' meldete am Sonntag, der einflussreiche Scheich Hussein al-Ahmar habe bei einem Treffen mit Stammesführern in der Provinz Amran zum Sturz des Präsidenten aufgerufen. Gleichzeitig bat er die Kommandeure der Armee, sich nicht gegen die Demonstranten zu stellen, die einen Wandel herbeiführen wollten.
Hussein al-Ahmar ist der Vorsitzende der Nationalen Solidaritätsvereinigung, einem Zusammenschluss von Stammesführern. Präsident Salih, der in Sanaa seit 1978 an der Macht ist, hatte als Reaktionen auf die Proteste, die inzwischen mehrere Provinzen erfasst haben, Reformen angekündigt.
belga/afp/dpa/jp - Yahya Arhab (epa)