Der Mönchsfilm von Xavier Beauvois, der mit elf Nominierungen ins Rennen ging, gewann insgesamt drei Trophäen, Polanskis Polit-Thriller, der von den Memoiren des ehemaligen britischen Premiers Adam Lang handelt, insgesamt vier.
Polanski zeigte sich bei der Vergabe sehr bewegt: "Ich möchte mich besonders für diesen Preis bedanken, denn der Film wurde zu Ende gedreht, als ich unter Hausarrest stand", erklärte der 77-Jährige. Die Polizei hatte den Regisseur Ende September 2009 aufgrund eines US-Haftbefehls festgenommen. Die US-Justiz wirft dem Regisseur Vergewaltigung einer Minderjährigen vor.
Den César als bester ausländischer Film gewann "The Social Network" von David Fincher. Der Streifen handelt von der Entstehung von Facebook, der weltweit größten Online-Community. Der französische Filmpreis gilt als Gegenstück zum amerikanischen Oscar, der am Sonntag vergeben wird, und bei dem "The Social Network" mit acht Nominierungen ins Rennen geht.
Die Ehrentrophäe ging an US-Regisseur Quentin Tarantino für sein Lebenswerk. Tarantino war zuletzt mit "Inglourious Basterds" erfolgreich im Kino zu sehen. Diane Krüger und Christoph Waltz, die Protagonisten des Films, überreichten dem Regisseur den goldenen César.
Die Zeremonie wurde von der zweifachen Oscar-Preisträgerin Jodie Foster eröffnet, die als erster ausländischer Star seit 17 Jahren den César präsentierte.
36. Verleihung des französischen Filmpreises César: Preisträger
Bester Film: "Von Menschen und Göttern" von Xavier Beauvois
Beste Regie: Roman Polanski - "The Ghost Writer"
Beste Schauspielerin: Sara Forestier - "Der Name der Leute"
Bester Schauspieler: Eric Elmosnino - "Gainsbourg - Der Mann, der die Frauen liebte"
Beste Nebendarstellerin: Anne Alvaro - "Le bruit des glaçons"
Bester Nebendarsteller: Michael Lonsdale - "Von Menschen und Göttern"
Beste Nachwuchsschauspielerin: Leïla Bekhti - "Tout ce qui brille"
Bester Nachwuchsschauspieler: Édgar Ramirez - "Carlos - Der Schakal"
Bester ausländischer Film: "The Social Network" von David Fincher
Bester Erstlingsfilm: "Gainsbourg - Der Mann, der die Frauen liebte" von Joann Sfar
Bestes Original-Drehbuch: Baya Kasmi, Michel Leclerc - "Der Name der Leute"
Bestes adaptiertes Drehbuch: Robert Harris, Roman Polanski - "The Ghost Writer"
Beste Filmmusik: Alexandre Desplat - "The Ghost Writer"
Bester Kurzfilm: "Logorama" von François Alaux, Hervé de Crécy und Ludovic Houplain
Beste Kamera: Caroline Champetier - "Von Menschen und Göttern"
Beste Ausstattung: Hugues Tissandier - "Adèle und das Geheimnis des Pharaos"
Bester Ton: Daniel Sobrino, Jean Goudier, Cyril Holtz "Gainsbourg - Der Mann, der die Frauen liebte"
Bestes Kostümdesign: Caroline de Vivaise - "Die Prinzessin von Montpensier"
Bester Schnitt: Hervé de Luze - "The Ghost Writer"
Bester Dokumentarfilm: "Unsere Ozeane" von Jacques Perrin und Jacques Cluzaud
Bester Animationsfilm: "The Illusionist" von Sylvain Chomet
Ehrencésar: Quentin Tarantino
dpa/alk/km - Bild: Emma Foster (epa)