Mit der Veröffentlichung eines entsprechenden Regierungsbeschlusses im Gesetzesblatt wurde am Donnerstag der am 9. Februar 1992 verhängte Erlass aufgehoben.
Der Ausnahmezustand war 1992 im Kampf gegen islamische Extremisten ausgerufen worden und hatte dem Staat weitgehende Eingriffe in das politische Leben erlaubt.
Seine Abschaffung war eine der Hauptforderungen der Regierungsgegner, die unter dem Eindruck der Ereignisse in Tunesien, Ägypten oder Libyen gegen das herrschende System und die sozialen Missstände im Lande protestiert hatten.
Aus Angst um den Verlust seiner Macht hatte Präsident Abdelaziz Bouteflika diesen Schritt bereits Anfang des Monats angekündigt.
US-Besuch in Algier
Die Abschaffung erfolgt zeitgleich mit dem zweitägigen Besuch des stellvertretenden US-Außenministers William Burns in der Hauptstadt Algier. Die Unterredungen mit der algerischen Führung hätten sich auf bilaterale Aspekte der Zusammenarbeit in den Bereichen Sicherheit, Wirtschaft und Außenpolitik erstreckt, betonte sein algerischer Kollege Mourad Medelci anschließend. Dabei sei auch die Lage in den Nachbarländern angesprochen worden, sagte Medelci ohne weitere Angaben.
Burns hatte auch Präsident Bouteflika getroffen. Die USA hatten die Aufhebung des Ausnahmezustands bereits als einen wichtigen ersten Schritt auf dem Weg zu einer demokratischen Öffnung gewürdigt.
dpa/wdr/okr - Bild: Mohamed Essara (epa)