Nach dreimonatiger Abwesenheit ist König Abdullah von Saudi-Arabien am Mittwoch in seine Heimat zurückgekehrt - mit Neuigkeiten für seine Untertanen. Der 86 Jahre alte König hatte sich nach einem Bandscheibenvorfall erst in New York und dann in Marokko behandeln lassen.
König Abdullah kündigte an, der Staat werde ein Jahr lang jedem saudischen Arbeitslosen finanzielle Unterstützung gewähren. Es ist das erste Mal in der Geschichte des islamischen Königreichs, dass Arbeitslosenhilfe gezahlt wird. Offiziell sind in Saudi-Arabien zehn Prozent der Bürger erfolglos auf Arbeitssuche. Inoffiziell spricht man von einer Arbeitslosenquote von rund 20 Prozent. Betroffen ist vor allem die Jugend.
Außerdem ließ er kurz vor seine Ankunft in Riad mehrere Maßnahmen gegen die Wohnraumknappheit bekanntgeben. Schuldnern sollen zudem einige Raten erlassen werden. Staatsangestellte sollen alle eine Zulage in Höhe von 15 Prozent erhalten.
Reaktion auf Ereignisse in Nachbarländern
Unabhängige Beobachter sehen einen Zusammenhang zwischen den nun angekündigten staatlichen Leistungen und den Aufständen, die in den vergangenen Wochen schon zwei arabische Staatschefs in Tunesien und Ägypten gestürzt haben und die nun auch den libyschen Oberst Muammar al-Gaddafi - einen Intimfeind des saudischen Königs - bedrohen.
Zu möglichen politischen Reformen sagte der König nichts. Die Opposition hat für den 11. März zu Protesten aufgerufen. Im sozialen Netzwerk Facebook kursieren seit einigen Tagen Aufrufe zu Demonstrationen. In dem Königreich sind Kundgebungen und Parteien verboten.
dpa/dlf/alk/km - Bild: epa