Er war der Vater der Kultserie "Derrick", und auch Fernsehserien wie "Der Alte", "Der Kommissar" oder "Siska" gehen auf sein Konto. Mit ihnen brachte er den deutschen Krimi zuerst ins Fernsehen, dann auch ins Ausland und machte ihn international konkurrenzfähig. Helmut Ringelmann war einer der großen deutschen Fernsehproduzenten. Über 1000 Morde haben Ringelmanns Fernseh-Kommissare im Laufe der Jahre aufgeklärt.
Ringelmann starb am Wochenende im Alter von 84 Jahren in seinem Haus in Grünwald bei München. Sein Tod kam überraschend, hatte er sich doch trotz seines hohen Alters auch in den vergangenen Jahren noch voller Tatendrang gezeigt.
Kurz vor seinem 80. Geburtstag noch wollte er vom Ruhestand nichts wissen. "Mein Beruf macht mir Spaß und füllt mich aus", sagte er damals. "Mich interessiert noch so viel. Da hat der Tag gar nicht genug Stunden."
Für diesen geliebten Beruf erhielt Ringelmann zahlreiche Preise, darunter drei goldene "Bambi", die Goldene Kamera und den Bayerischen Fernsehpreis. Seine ersten Karriere-Schritte hatte Ringelmann allerdings auf der anderen Seite - im Scheinwerferlicht - gemacht. Mit 18 Jahren wurde er Schauspielschüler von Martin Held, der jahrzehntelang als einer der besten Schauspieler seiner Generation galt.
Trotzdem kehrte er dem Medium schließlich den Rücken, weil es ihn zum Fernsehen zog. Im Jahr 1963 produzierte er seinen ersten ZDF-Fernsehkrimi, vier Jahre später gründete er seine eigene Produktionsfirma. Der Produzent bewies in seinen Serien stets ein Gespür für den psychologischen Krimi und wurde zu einem Vorreiter.
Eng an seiner Seite stand dabei Drehbuchautor Herbert Reinecker, mit dem er gemeinsam die Fälle für "Den Alten" oder den "Kommissar" entwarf. Zu ihrem größten gemeinsamen Werk wurde die Kultserie "Derrick", die auch internationale Erfolge feierte und in mehr als 100 Länder verkauft wurde.
In den USA arbeitete er mit Oscar-Preisträger Stanley Kubrick zusammen und drehte 1957 den Antikriegsfilm "Wege zum Ruhm" mit Schauspieler Kirk Douglas. Auch Evelyn Opela spielte in seinen Produktionen mit. Mit ihr war Ringelmann in zweiter Ehe bis zu seinem Tod fast 25 Jahre verheiratet. Aus erster Ehe hinterlässt Ringelmann Sohn Tobias.
Britta Schultejans, dpa - Archivbild: Istvan Bajzat (epa)