Bei den Parlamentswahlen in Südafrika hat die Regierungspartei Afrikanischer Nationalkongress (ANC) erstmals seit drei Jahrzehnten die absolute Mehrheit verloren.
Nach Auszählung fast aller Stimmen kommt der ANC auf 40,11 Prozent, wie die Nationale Wahlbehörde mitteilte. Bei den Parlamentswahlen vor fünf Jahren kam der ANC noch auf 57,5 Prozent der Stimmen.
Für die Partei des einstigen Anti-Apartheid-Kämpfers Nelson Mandela bedeutet das ein Debakel. Erstmals seit drei Jahrzehnten wird sie nicht mehr allein regieren, sondern eine Koalition bilden müssen.
Als Regierungspartner kommen Beobachtern zufolge hauptsächlich zwei Parteien infrage. Zum einen die wirtschaftsliberale Demokratische Allianz (DA), die bei der Wahl knapp 22 Prozent der Stimmen holte. Die andere Option wäre ein Zusammenschluss mit der marxistisch geprägten Partei Economic Freedom Fighters (EFF), die gut neun Prozent der Wählerstimmen erhielt.
dpa/sh/jp