Die Generalstaatsanwaltschaft hat das Außenministerium in Kairo aufgefordert, entsprechende Anfragen an die internationale Staatengemeinschaft zu stellen. Schon kurz nach dem Sturz Mubaraks am 11. Februar hatte Kairo bei der Europäischen Union, den USA und anderen Staaten darum gebeten, die Vermögenswerte hoher Vertreter des Regimes einzufrieren. Der Ex-Präsident selbst und seine Familie waren davon aber ausgenommen.
Nun sollen neben Mubaraks Vermögen auch die seiner Frau Suzanne und seiner beiden Söhne Gamal und Alaa eingefroren werden. Schätzungen zufolge hat die Familie Mubaraks über 40 Milliarden Dollar angehäuft, darunter Immobilien in London und New York. Mubarak hatte sich nach seinem erzwungenen Abgang in den Badeort Scharm el Scheich am Roten Meer zurückgezogen.
Minister wegen des Verdachts auf Korruptionsvergehen angeklagt
Am Montag wurden vor einem Sonderstrafgericht Anklagen gegen den ehemaligen ägyptische Innenminister Habib al-Adli und den früheren Tourismusminister Suhair Garana erhoben. Al-Adli müsse sich wegen Bereicherung und Geldwäsche verantworten, teilte der stellvertretende Generalstaatsanwalt mit. Gegen Garana sei Anklage wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder erhoben worden.
Die EU-Außenbeauftragte Ashton traf unterdessen in Kairo ein. Dort will sie heute mit Mitgliedern der Militärführung, der amtierenden Regierung sowie der Opposition zusammenkommen. Vor ihre Abreise appellierte Ashton an die ägyptische Führung, den Weg zu freien und fairen Wahlen zu ebnen.
dpa/jp/km - Bild: Khaled El Fiqi (epa)