Der deutsche Verteidigungsminister zu Guttenberg hat wegen der Plagiatsvorwürfe die Universität Bayreuth gebeten, seinen Doktortitel zurückzunehmen. Zur Begründung habe er auf "gravierende handwerkliche" Fehler in seiner Dissertation hingewiesen, teilte die Universität mit. Sie sei aber dennoch verpflichtet, die Rechtmäßigkeit der Doktorarbeit zu prüfen.
An seinem Ministeramt hält der CSU-Politiker aber fest: Er wolle trotz des Sturms der Kritik seine Aufgabe für die Bundeswehr erfüllen, sagte er auf einer CDU-Veranstaltung in Hessen. Bundeskanzlerin Merkel hatte zuvor bekräftigt, dass sie an Guttenberg als Verteidigungsminister auch ohne seinen Doktortitel festhalten werde. Sie schätze Guttenbergs Arbeit als Minister und habe ihn nicht als wissenschaftlichen Mitarbeiter eingestellt.
Innerhalb der CDU wurde die Entscheidung mit Überraschung aufgenommen. Einerseits könne Guttenberg damit ein Befreiungsschlag gelungen sein, hieß es am späten Abend in Parteikreisen. Andererseits wurde befürchtet, dass sein Ruf beschädigt und damit noch nicht das letzte Wort gesprochen sei.
dpa/jp/km - Archivbild epa