Der Gaza-Krieg wird nach Einschätzung von Israels Nationalem Sicherheitsberater, Tzachi Hanegbi, mindestens bis Ende des Jahres andauern. Hanegbi sagte dem israelischen Kan-Sender, das sei notwendig, um die Herrschaft der islamistischen Hamas und ihre militärischen Fähigkeiten zu zerstören.
Der Grenzbereich zwischen Ägypten und dem Gazastreifen sei in den vergangenen 17 Jahren zu einem "Schmugglerparadies" geworden. Gemeinsam mit Ägypten müsse man dafür sorgen, dass es dort künftig keinen Waffenschmuggel mehr geben werde.
Der sogenannte Philadelphi-Korridor ist ein rund 14 Kilometer langer Grenzstreifen zwischen Israel und Ägypten. Israels Vorrücken in den Korridor bedeutet eine weitere Härteprobe für das Verhältnis zwischen Israel und Ägypten. Beide Länder hatten 1979 einen Friedensvertrag unterzeichnet und den Korridor dabei als Pufferzone errichtet.
Ägypten hatte bereits im Januar gedroht, dass eine "Besetzung" des Korridors durch Israel einen Verstoß gegen den 45 Jahre alten Friedensvertrag bedeuten würde. Ägypten hat auch die Darstellung Israels, es würde Waffenschmuggel ermöglichen oder erlauben, wiederholt zurückgewiesen.
Israel werde vermutlich längerfristig die Sicherheitskontrolle bewahren, sagte Hanegbi weiter. Man wolle jedoch keine zivile Herrschaft Israels in dem Küstenstreifen, sondern hoffe auf eine neue palästinensische Führung. Dies sei jedoch erst am "Tag nach Hamas" möglich.
Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker mit mehr als 1.200 Toten, das Terroristen der Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten. Im folgenden Krieg wurden nach Angaben der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bisher mehr als 36.171 Palästinenser getötet. Die Behörde unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern. Die Zahlenangaben können derzeit nicht unabhängig überprüft werden.
dpa/est