Nach den schweren Unruhen im französischen Überseegebiet Neukaledonien hebt die Regierung in Paris den Ausnahmezustand nach zwölf Tagen wieder auf. Damit will die französische Regierung zu besseren Bedingungen für einen Dialog beitragen.
Voraussetzung für konkrete Verhandlungen sei aber, dass die Straßensperren der Demonstranten aufgehoben würden. Gleichzeitig kündigte Paris die Entsendung von 480 weiteren Polizisten an. Damit steigt die Zahl der französischen Sicherheitskräfte in Neukaledonien auf etwa 3.500.
Obwohl sich die Lage weitgehend beruhigt hat, soll der Flughafen in der Hauptstadt Nouméa, der seit dem 14. Mai geschlossen ist, noch bis mindestens 2. Juni für alle kommerziellen Flüge gesperrt bleiben.
Auslöser der Krawalle mit mehreren Toten und zahlreichen Verletzten ist eine von Paris geplante Verfassungsreform. Diese soll Tausenden französischstämmigen Bürgern das Wahlrecht und somit mehr politischen Einfluss einräumen. Dagegen wehren sich Befürworter einer Unabhängigkeit der Inselgruppe.
dpa/est