Bei einer Demonstration von Regierungsgegnern in Algier hat es am Vormittag Verletzte gegeben. Etwa 400 Menschen hatten sich trotz der massiven Polizeipräsenz auf dem Platz des 1. Mai in der Innenstadt versammelt, um gegen die Regierung und soziale Missstände im Land zu protestieren.
Das berichtet eine regierungskritische Webseite. Die Polizei setzte demnach Schlagstöcke ein, um die Menschen zu vertreiben. Am vergangenen Wochenende hatte die Regierung bis zu 30.000 Polizisten eingesetzt, um eine geplante Demonstration zu verhindern.
Die Proteste im Jemen gegen Präsident Salih sind heute in den neunten Tag gegangen. Rund 500 Menschen versammelten sich vor der Universität Sanaa in der jemenitischen Hauptstadt und forderten den Rücktritt Salihs. Das berichteten Augenzeugen.
In der Nähe formierte sich eine Gegendemonstration von rund hundert Anhängern des Präsidenten. Ausschreitungen blieben zunächst aus. Gestern waren bei Zusammenstößen in dem arabischen Land vier Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden.
In Bahrain ist die Lage weiter angespannt. Zwei Tage nach der blutigen Niederschlagung der Proteste in der Hauptstadt Manama standen dutzende Regierungsgegner vor dem Krankenhaus, in das die meisten Verletzten der Zusammenstöße gebracht wurden. Gestern waren vier getötete Demonstranten begraben worden, Tausende hatten erneut gegen die politische Führung des Königreichs demonstriert.
Den Platz im Zentrum Manamas besetzte die Armee, um dort weitere Proteste zu verhindern. An anderen Stellen des Landes kam es gestern und in der Nacht zu neuen Protesten. Die Armee setzte dabei Augenzeugen zufolge auch Schusswaffen gegen Demonstranten ein. Die Proteste werden vor allem von unzufriedenen Schiiten getragen. Rund zwei Drittel der Bahrainer sind Schiiten, das Königshaus und die Regierung sind hingegen sunnitisch.
Bild: Yahya Arhab (epa)