Der iranische Präsident Raisi und sein Außenminister Amirabdollahian sind beim Absturz ihres Hubschraubers im Iran ums Leben gekommen. Keiner der neun Insassen habe überlebt, berichteten die staatliche Nachrichtenagentur Irna und das Staatsfernsehen. Zur Ursache des Unglücks gab es bislang noch keine offiziellen Informationen.
Raisi war am Sonntagnachmittag zusammen mit Außenminister Amirabdollahian auf der Rückreise von einem Treffen mit dem Präsidenten des Aserbaidschan, Aliyev, als ihr Helikopter bei dichtem Nebel vom Radar verschwand. Daraufhin entbrannten Spekulationen, ob der Absturz auf schlechtes Wetter, einen technischen Defekt am Hubschrauber oder gar Sabotage zurückzuführen sei. Klarheit darüber gibt es bislang noch nicht.
Fünftägige Staatstrauer
Irans Religionsführer Chamenei hat fünf Tage Staatstrauer angeordnet. Dies geht aus einer Mitteilung des Staatsoberhaupts hervor. Gleichzeitig übertrug der Religionsführer die Amtsgeschäfte an den ersten Vizepräsident Mohammed Mochber und beauftragte ihn, gemeinsam mit der Spitze der Justiz und des Parlaments innerhalb von 50 Tagen Neuwahlen zu organisieren. Chamenei drückte Raisis Familie und den Angehörigen der weiteren Opfer des Helikopter-Unglücks sein Beileid aus.
Internationale Reaktionen
Im Namen der EU hat EU-Ratspräsident Michel sein Beileid bekundet. Die EU drücke ihr aufrichtiges Beileid zum Tod von Präsident Raisi sowie anderer Mitglieder der Delegation und der Besatzung bei einem Hubschrauberunfall aus, schrieb Michel auf seinem offiziellen Account auf der Plattform X.
Auch Chinas Präsident Xi Jinping und der türkische Präsident Erdogan kondolierten dem Iran. Kremlchef Putin würdigte den getöteten iranischen Präsidenten Raisi als einen herausragenden Politiker und wahren Freund Russlands.
Raisi war knapp drei Jahre lang Präsident des Irans. In seiner früheren Funktion als Staatsanwalt soll er 1988 für zahlreiche Verhaftungen und Hinrichtungen politischer Dissidenten verantwortlich gewesen sein, weshalb er von seinen Gegnern den Beinamen "Schlächter von Teheran" erhielt.
dpa/rop