Im französischen Überseegebiet Neukaledonien dauern die schweren Unruhen bereits den dritten Tag in Folge. Bei nächtlichen Protesten von Unabhängigkeitsbefürwortern wurden mindestens 60 Polizisten verletzt. 130 Menschen wurden festgenommen. Das berichtet der lokale öffentliche Sender.
Die Separatisten sind wütend über eine geplante Verfassungsreform der Regierung in Paris, die Tausenden französischen Wählern in Neukaledonien das Wahlrecht und somit mehr politischen Einfluss einräumen würde. Nach dem Senat hat in der Nacht zum Mittwoch auch die Nationalversammlung in Paris den umstrittenen Text angenommen.
Frankreichs Präsident Macron lud die politischen Vertreter Neukaledoniens zu einem Treffen in Paris unter Führung von Premierminister Attal ein. Die Gespräche sollen voraussichtlich Ende Mai stattfinden.
Die Bewohner von Neukaledonien stimmten bei drei Volksabstimmungen für einen Verbleib bei Frankreich. Die Unabhängigkeitsbewegung kündigte an, das Ergebnis nicht zu akzeptieren. Vor allem die Ureinwohner von Neukaledonien hoffen auf einen eigenen Staat.
dpa/sh