Israel hat einen wichtigen Grenzübergang für Hilfslieferungen in den Gazastreifen nach Raketenbeschuss aus dem Palästinensergebiet geschlossen.
Die Armee teilte mit, aus einem Gebiet nahe der Stadt Rafah seien zehn Raketen in Richtung des Grenzübergangs Kerem Schalom abgefeuert worden. Daraufhin sei der derzeit bedeutendste Grenzübergang für Lastwagen mit humanitären Hilfslieferungen bis auf weiteres geschlossen worden.
Der militärische Arm der Hamas hatte den Raketenangriff zuvor für sich reklamiert. Ziel seien israelische Truppen gewesen, teilten die Kassam-Brigaden mit.
Netanjahu: Fortsetzung bis zur Erreichung aller Ziele
Israel wird den Gaza-Krieg nach Worten von Ministerpräsident Netanjahu fortsetzen, bis alle Ziele erreicht sind. Mit Blick auf die aktuellen Verhandlungen in Kairo über eine neue Feuerpause und eine Freilassung von Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge sagte Netanjahu in einer Videobotschaft: "Eine Kapitulation gegenüber den Forderungen der Hamas wäre eine furchtbare Niederlage für den Staat Israel." Es wäre ein Sieg für "die Hamas, den Iran, die gesamte Achse des Bösen".
Bei den Verhandlungen in Kairo habe Israel Flexibilität gezeigt, die Hamas verharre hingegen auf ihren radikalen Forderungen. Dazu gehöre, dass Israel alle Truppen aus dem Gazastreifen abziehe, den Krieg beende und die Hamas an der Macht belasse, so Netanjahu.
Al-Dschasira in Israel wird geschlossen
Israel will den arabischen TV-Sender Al-Dschasira im Land schließen. Ministerpräsident Netanjahu teilte bei X mit, das habe die Regierung einstimmig beschlossen. Das israelische Parlament hatte kürzlich das sogenannte Al-Dschasira-Gesetz gebilligt. Dieses ermöglicht eine Schließung ausländischer TV-Sender, wenn diese als Risiko für die Staatssicherheit eingestuft werden.
Israel wirft dem Sender vor, arabische Zuschauer gegen Israel aufzuhetzen. Der in Katar ansässige Sender weist das zurück. Al-Dschasira hat seit Beginn des Gaza-Kriegs ausführlich über die katastrophale Lage im Gazastreifen berichtet und Bilder von Tod und Zerstörung gezeigt, die in israelischen TV-Sendern kaum zu sehen sind.
dpa/mh