Im dem arabischen Golfstaat Bahrain haben mehrere tausend Demonstranten den vierten Tag in Folge gegen die Regierung protestiert. Sie trugen einen 31 Jahre alten Mann zu Grabe, einen der zwei Demonstranten, die bei den Zusammenstößen mit der Polizei in den vergangenen Tagen getötet worden waren.
Viele Menschen hatten bereits die Nacht in Zelten auf dem zentralen Platz der Hauptstadt Manama verbracht. Jugendgruppen und Menschenrechtsaktivisten in dem Königreich hatten im Internet zu Kundgebungen nach dem Vorbild Ägyptens aufgerufen. Die meisten Oppositionellen verlangen nicht den Sturz der Regierung, sondern eine demokratische Öffnung des politischen Systems.
König Hamad bin Issa al-Chalifa setzt im Umgang mit den Demonstranten bislang sowohl auf Dialog als auch auf die Polizei. Am Dienstag hatten Abgeordnete der schiitischen Wifak-Gesellschaft erklärt, sie wollten aus Protest gegen die gewalttätigen Polizeieinsätze der vergangenen Tage ihre Mitarbeit im Parlament aussetzen. Daraufhin setzte der König eine Untersuchungskommission ein, die klären soll, wer die Schuld am Tod der zwei Demonstranten trägt. Mehr als 40 Menschen waren bei den Ausschreitungen verletzt worden.
Die meisten Demonstranten sind Schiiten. Die Mehrheit der Einwohner des ärmsten unter den reichen Golfstaaten bekennt sich zum schiitischen Islam. Das Herrscherhaus ist sunnitisch.
Proteste weiten sich auf Libyen aus
Die Protestbewegung im Mittleren Osten hat auch Libyen erfasst. Nach Informationen des britischen Senders BBC gingen in Bengasi und Tripolis jeweils mehrere hundert Menschen auf die Straße. In Bengasi sollen 14 Demonstranten verletzt worden sein, als die Polizei mit Tränengas, Wasserwerfern und Gummigeschossen einschritt.
dpa/afp/jp/km - Bild: Mazen Mahdi (epa)