Israel hat als Reaktion auf einen Großangriff vom vergangenen Wochenende trotz internationaler Warnungen eine Vergeltungsaktion gegen den Iran ausgeführt. Das berichten mehrere US-Fernsehsender, die sich auf namentlich nicht genannte israelische und iranische Regierungsmitarbeiter berufen.
Irans Staatsmedien wiesen Berichte über Raketenangriffe zurück. Es habe sich um keine breit angelegte Attacke gehandelt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Freitagmorgen. Am Himmel von Isfahan seien lediglich mehrere kleine Flugobjekte gesichtet und getroffen worden.
Israel und das US-Verteidigungsministerium äußerten sich bisher nicht.
IAEA-Chef Grossi fordert "äußerste Zurückhaltung"
Es seien keine iranischen Atomanlagen beschädigt worden, teilte die Internationale Atomenergiebehörde mit. Der Chef der Atomenergiebehörde, Rafael Grossi, rief alle zu äußerster Zurückhaltung auf. Nukleare Anlagen sollten nie Ziele in militärischen Konflikten sein.
In Isfahan befinden sich nicht nur wichtige Einrichtungen der iranischen Rüstungsindustrie, sondern auch das größte nukleare Forschungszentrum des Landes. So wie auch viele westliche Länder befürchtet Israel, dass der Iran Nukleartechnologie unter dem Deckmantel von Forschung und Stromerzeugung nützen könnte, um Atomwaffen herzustellen.
Der US-Sender ABC News hatte am Freitagmorgen unter Berufung auf einen US-Regierungsvertreter berichtet, israelische Raketen hätten ein zunächst nicht näher genanntes Ziel im Iran getroffen. Es könnte sich um einen Vergeltungsschlag auf den iranischen Großangriff von Sonntag handeln, bei dem hunderte Drohnen, Marschflugkörper und Raketen auf Israel abgefeuert worden waren.
dpa/dlf/vrt/est/mh