Der niederländische Finanzkonzern ING will das Kapital Finanzkrise abschließen. Der Konzern war in Schwierigkeiten geraten und hatte 2008 zehn Milliarden Euro als Stütze vom niederländischen Staat erhalten. Die noch offenen rund 7,5 Milliarden Euro sollen nun im laufenden Jahr weitgehend beglichen werden.
"Wir sind hoffnungsvoll, dass wir im diesen Jahr einen bedeutenden Teil zurückzahlen können", sagte Unternehmenschef Jan Hommen am Mittwochmittag bei der Vorlage der Jahreszahlen in Amsterdam.
Im laufenden Jahr liege der Fokus auf den geplanten Börsengängen der Versicherungssparten, die in zwei Teilen an den Markt gebracht werden sollen. Hommen hält aber den Vollzug eher im nächsten Jahr für wahrscheinlich. Die Europäische Kommission hatte den Verkauf der Versicherungssparten zur Bedingung für die Genehmigung der Staatshilfe gemacht.
Gewinnentwicklung entspricht nicht den Erwartungen
Unterdessen liegt das Finanzinstitut in der Gewinnentwicklung nicht ganz auf der Höhe der Analystenerwartungen. Für das vierte Quartal nannte ING einen Gewinn von 433 Millionen Euro, nach einem Verlust von 712 Millionen Euro im Vorjahresviertel. Experten hatten mit etwas mehr gerechnet.
Im Geschäftsjahr 2010 verdiente ING unterm Strich 3,22 Milliarden Euro. 2009 hatte mit einem Minus von 935 Millionen Euro abgeschlossen. In der Banksparte verbuchte ING einen Gewinn von 5,9 Milliarden Euro - eine Steigerung um 331 Prozent. Im Versicherungsgeschäft kam der Konzern 2010 operativ voran, blieb aber wegen des Abbaus von Altlasten in den roten Zahlen.
belga/dpa/jp/km - Archivbild: Herwig Vergult (epa)