Ein russischer Raketenangriff auf die Großstadt Tschernihiw im Norden der Ukraine hat viele Opfer unter der Zivilbevölkerung gefordert. Nach Angaben der Gebietsverwaltung ist die Zahl der Toten bis Mittwochnachmittag auf 17 gestiegen. Zudem gibt es mehr als 60 Verletzte.
Bei dem Angriff am Mittwochmorgen schlugen drei Raketen in der Nähe des Stadtzentrums ein. Getroffen wurden ein Hotel, das Kreiskrankenhaus, das Hauptgebäude der Universität und mehrere Wohngebäude. Unter den Trümmern werden noch Vermisste vermutet.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Hinterbliebenen der Opfer sein Beileid ausgesprochen. Zugleich erneuerte er angesichts der Tragödie seine Forderung nach einer Stärkung der Flugabwehr. Der tödliche Angriff wäre nicht passiert, wenn die Ukraine eine ausreichende Luftabwehr erhalten hätte, sagte Selenskyj im Messenger Telegram.
Die Ukraine hat nach offiziellen Angaben bis Februar dieses Jahres 31.000 Soldaten verloren. Die wahre Zahl dürfte nach Einschätzung von US-Geheimdiensten jedoch höher sein, heißt es in einem BBC-Bericht.
Der Analyse der BBC zufolge ist die Zahl bestätigter russischer Gefallener im Krieg gegen die Ukraine inzwischen auf über 50.000 gestiegen. Das geht aus Zählungen der russischsprachigen BBC-Redaktion, der unabhängigen Mediengruppe Mediazona sowie Freiwilliger hervor, wie die britische Rundfunkanstalt mitteilte.
Nicht mitgezählt worden seien die Toten unter den prorussischen Kämpfern aus den von Moskau besetzten ukrainischen Regionen Donezk und Luhansk. Die tatsächliche Zahl der ums Leben gekommenen russischen Soldaten dürfte westlichen Schätzungen zufolge bei mehr als 100.000 liegen.
dpa/mh