Die Ukraine meldet erneut russischen Beschuss. Nach Angaben des Militärs gab es in der Nacht von Sonntag auf Montag im Süden und Osten des Landes Drohnenangriffe auf kritische Infrastruktur.Betroffen seien unter anderem die Regionen Odessa, Mykolajiw und Schytomyr.
In Odessa hätten Trümmer einer abgefangenen Drohne eine Logistik- und Transportanlage und eine Tankstelle beschädigt. In Mykolajiw wurde den Angaben zufolge eine Elektroleitung getroffen, 14 Ortschaften sind seitdem ohne Strom.
Bereits am Sonntagmittag waren in der ostukrainischen Großstadt Charkiw nach Angaben örtlicher Behörden zwei Fliegerbomben eingeschlagen. Fünf Menschen wurden verletzt. In der Nacht zuvor waren sechs Menschen getötet und elf verletzt worden.
Angesichts ständiger russischer Luftangriffe auf Charkiw hat der ukrainische Präsident Selenskyj von den ausländischen Partnern dringend zusätzliche Flugabwehrsysteme gefordert. Es sei offensichtlich, dass die Verteidigungskapazitäten nicht ausreichten, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft.
Im Gebiet Saporischschja berichteten die ukrainischen Behörden von drei Toten und drei Verletzten nach Artilleriebeschuss. Die teilweise von russischen Truppen besetzten Region Saporischschja ist schwer umkämpft. Russland will das annektierte Gebiet komplett unter seine Kontrolle bringen.
Am Sonntag hatte die Leitung des von Russland besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja von der Explosion einer Drohne über der Kuppel eines Reaktors berichtet. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat den Angriff kritisiert. Behördenchef Grossi sprach von einem schwerwiegenden Vorfall, der nicht passieren dürfe. Zwar sei die nukleare Sicherheit nicht gefährdet gewesen, der Vorfall habe aber das Potenzial gehabt, die Reaktorschutzhülle zu beschädigen.
Das Atomkraftwerk im Süden der Ukraine wurde im Frühjahr 2022 vom russischen Militär besetzt. Die sechs Reaktoren liegen still, müssen aber weiter gekühlt werden. Immer wieder gab es Beschuss auf das Werk.
dpa/jp