CIA-Direktor Burns und eine Delegation der islamistischen Hamas sind für indirekte Gespräche über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die mögliche Freilassung weiterer Geiseln in Kairo eingetroffen. Auch der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, Barnea, soll nach einer Entscheidung des Kriegskabinetts noch anreisen.
Ein Streitpunkt bei den indirekten Verhandlungen ist die Frage, ob und wie viele vertriebene Zivilisten in den Norden Gazas zurückkehren dürfen. Einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge drängen die USA Israel in der Frage zu neuen Zugeständnissen. Damit wollen die USA einen Durchbruch in den Verhandlungen ermöglichen, die seit Wochen in einer Sackgasse stecken.
Israel zieht Truppen aus dem Süden zurück
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben ihre Truppen aus der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens abgezogen. In einer Mitteilung des Militärs heißt es, die Brigaden müssten sich erholen und auf weitere Operationen vorbereiten.
Es ist unklar, ob der Abzug aus dem südlichen Gazastreifen eine wichtige Wende im Gaza-Krieg oder ein neues Zwischenstadium auf dem Weg zu einem möglichen Einsatz in der Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten bedeutet.
Am Sonntag ist es sechs Monate her, dass Hamas-Terroristen aus dem Gazastreifen ein Massaker in angrenzenden israelischen Orten verübt haben. Fast 1.200 Menschen wurden getötet, rund 250 in den Küstenstreifen verschleppt.
Als Folge begann Israel einen Krieg gegen die Hamas. Inzwischen ist die Regierung wegen ihrer Kriegsführung politisch zunehmend isoliert. Auch in Israel selbst wächst die Kritik am Handeln der Regierung unter Premierminister Netanjahu.
USA drängen Israel zu Zugeständnis bei Gaza-Verhandlungen
Die USA drängen Israel zu Zugeständnissen im Gaza-Krieg. Laut Medienbericht will die US-Regierung erreichen, dass ein Teil der geflohenen Zivilisten in den Norden des Gaza-Streifens zurückkehren können. Das ist eine entscheidende Forderung der palästinensischen Hamas.
Wie das Wall Street Journal berichtet, ist Israel bereit, bis zu 60.000 Menschen in den Norden zurückkehren zu lassen. Männer zwischen 18 und 50 Jahren wären davon aber ausgeschlossen.
Außerdem müssten die Rückkehrer einen israelischen Militärposten passieren. So will Israel verhindern, dass sich Hamas-Kämpfer unter ihnen befinden. Das lehnt die Hamas jedoch ab. Die Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas finden nur indirekt statt. Die USA, Ägypten und Katar treten als Vermittler auf.
dpa/dlf/mh