Der ukrainische Präsident Selenskyj hat angesichts befürchteter neuer russischer Offensiven die westlichen Verbündeten erneut mit Nachdruck um Hilfe gebeten.
Die Ukraine müsse den Krieg gewinnen, sagte Selenskyj. Es sei klar, was Russland vorhabe und wozu das Land Soldaten rekrutiere, sagte er.
Experten erwarten, dass Russland einen Großangriff planen könnte, um nicht nur die bisher teils besetzten ukrainischen Gebiete komplett unter Kontrolle zu bringen, sondern auch die Regionen Charkiw und Odessa zu annektieren.
Tote bei Luftangriffen auf Charkiw
Im Osten der Ukraine sind in der Nacht zum Donnerstag vier Menschen durch russische Luftangriffe getötet und zwölf weitere verletzt worden. Das melden der Bürgermeister und der Gouverneur von Charkiw.
Nach ihren Angaben galten die Angriffe Wohngebieten. Unter den Toten sind drei Rettungskräfte, die am Unglücksort im Einsatz waren, als eine zweite Drohne einschlug.
Die Ukraine wird fast jede Nacht aus Russland angegriffen. Dabei ist die grenznahe Stadt Charkiw besonders oft das Ziel.
Mehr Flugabwehrsysteme gefordert
Nach den jüngsten russischen Angriffen fordert der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba von den Nato-Staaten mehr Flugabwehrsysteme. Das sagte er am Rande einer Feier zum 75. Jahrestag der Nato-Gründung in Brüssel.
Das Patriot-Flugabwehrsystem sei deshalb so wichtig, weil es das einzige System sei, das ballistische Raketen abfangen könne. Kulebas Angaben zufolge hat es allein im März 94 russische Angriffe mit ballistischen Raketen auf die Ukraine gegeben.
Der Außenminister betonte, die Bereitstellung hänge allein vom Willen der Nato-Verbündeten ab. Sie verfügten über genügend Patriot-Systeme
dpa/vrt/jp/est