Der US-Ölmulti Chevron Corporation soll Schadensersatz in Höhe von rund acht Milliarden Dollar (sechs Milliarden Euro) für massive Umweltschäden im Amazonasgebiet bezahlen.
Es geht um große Mengen Öl, die seit Jahren aus einer alten Förderstätte in den Boden sickern. Mit einer Sammelklage waren rund 30.000 Amazonas-Bewohner vor Gericht gezogen.
Den Schaden soll die Firma Texaco zu verantworten haben, die bis 1990 im Amazonas Öl gefördert hatte. Chevron hatte die Firma vor zehn Jahren aufgekauft. Chevron fühlt sich jedoch nicht zuständig und kündigte Widerstand an. Das Unternehmen will das Urteil nicht akzeptieren und kündigte Berufung an.
Ursprünglich hatten die Kläger 27 Milliarden Dollar gefordert und erwägen deshalb ebenfalls, das Urteil anzufechten. Der Prozess hatte 1993 zunächst gegen den US-Ölkonzern Texaco vor einem Gericht in New York begonnen. Später übernahm Chevron Texaco. Die Kläger, die für etwa 30.000 Menschen (darunter viele Ureinwohner), auftreten, riefen daraufhin die Justiz in Ecuador an.
Chevron argumentiert, dass Texaco mögliche Umweltschäden beseitigt habe. Anfang der 1990er Jahre hatte sich der Ölmulti aus Ecuador zurückgezogen. Texacos früherer nationaler Partner, das staatliche Ölunternehmen Petroecoador, habe hingegen auch später noch die Umwelt verschmutzt. Tatsächlich sind die Urwälder, in denen Öl gefördert wird, vielerorts stark mit Ölresten verschmutzt. Auch das Trinkwasser und die Fische in vielen Flüssen sind mit giftigen Rückständen belastet.
dpa/jp/km - Bild: Marcelo Sayao (epa)