Nach einem Gespräch mit dem deutschen Bundeskanzler Scholz hat Israels Ministerpräsident Netanjahu erklärt, man sei sich einig, dass "die Hamas eliminiert werden muss". Es werde keinen Frieden geben, solange die islamistische Terrororganisation im Gazastreifen bestehen bleibt, sagte Netanjahu auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Scholz in Jerusalem.
Vor einer geplanten Offensive in der südlichen Gaza-Stadt Rafah werde die Zivilbevölkerung in Sicherheit gebracht, versicherte der israelische Premier. Israel unternehme außerdem äußerste Anstrengungen, um Hilfslieferungen für die Menschen im Gazastreifen "über Land, über See und aus der Luft" zu ermöglichen.
Israelische Armee setzt Angriffe im Gazastreifen fort
Die israelische Armee setzt ihre Angriffe auf Ziele der Islamistenorganisation Hamas im Gazastreifen fort. Bei Einsätzen im zentralen Abschnitt des Küstenstreifens seien innerhalb eines Tages 18 Terroristen getötet worden, teilte das Militär mit. Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde berichtete von 92 Leichen innerhalb von 24 Stunden.
Die israelische Armee ist nach eigenen Angaben weiterhin im Zentrum des Gazastreifens sowie in Chan Junis im Süden im Einsatz. Man habe dort mehrere "Terroristen ausgeschaltet" sowie Waffenverstecke gefunden. Angesichts der schlimmen humanitären Lage und der vielen zivilen Opfer im Gazastreifen gibt es inzwischen aus vielen Ländern Kritik am Vorgehen des israelischen Militärs.
Hoffnung auf Waffenstillstand in Nahost wächst
In die schleppenden Vermittlungen zwischen Israel und der Hamas scheint Bewegung zu kommen. Örtlichen Medienberichten zufolge will Israels Kriegskabinett am Sonntag über die Entsendung einer Delegation nach Katar entscheiden. Dort sollen in der Hauptstadt Doha die zuletzt ins Stocken geratenen Gespräche über eine Waffenruhe weitergehen, nachdem die islamistische Hamas den Vermittlern einen neuen Vorschlag vorgelegt hatte.
Darin verlangt sie nicht mehr, dass Israel den Krieg beendet, bevor die ersten Geiseln gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen ausgetauscht werden. Damit nähert sich die Hamas den Inhalten eines mehrstufigen Plans an, den die Vermittler USA, Ägypten und Katar vor mehreren Wochen vorgelegt hatten und den Israel akzeptiert hatte.
dpa/sh/mh