Knapp vier Monate nach der Parlamentswahl in den Niederlanden gibt es einen Durchbruch.
Der radikal-rechte Wahlsieger Geert Wilders will mit drei weiteren rechten Parteien ein loses Regierungsbündnis bilden, und zwar auf der Grundlage eines knappen Programms.
Das geht aus dem Bericht hervor, den der vom Parlament beauftragte Sondierer am Donnerstag in Den Haag vorgelegt hat. Wer Regierungschef werden soll, steht nicht fest.
Möglich ist nach Ansicht des Sondierers, des Sozialdemokraten Kim Putters, ein sogenanntes "Programm-Kabinett", dem auch parteilose Experten angehören sollen. Einzelheiten müssen noch ausgehandelt werden.
Bisher ist nur deutlich: Die Parteien wollen sich auf ein knappes Regierungsprogramm einigen.
Wilders hatte mit seiner extrem-rechten Anti-Islam-Partei im November überraschend deutlich die Parlamentswahl gewonnen. Doch er braucht mindestens zwei andere Parteien für eine Mehrheit.
Doch sowohl die rechtsliberale VVD des scheidenden Premiers Mark Rutte als auch die neue Mitte-Rechts-Partei NSC hatten es abgelehnt, unter einem Regierungschef Wilders in eine Regierung einzuziehen.
Die dritte Partei, die nun mit Wilders' Partei zusammenarbeiten will, ist die kleine rechtspopulistische BauerBürgerBewegung BBB.
Schon Mittwochabend war deutlich geworden, dass Wilders nicht Regierungschef wird.
Die Gespräche der vier Parteien waren im Januar geplatzt. Daraufhin hatte das Parlament Putters damit beauftragt, Möglichkeiten einer Koalition auszuloten
dpa/est
Wieso sondiert ein Sozialdemokrat die Perspektiven für eine rechte Regierung?
Wie man sieht, kochen die Rechten auch nur mit Wasser. Es gibt nichts besseres, als rechte Populisten an der Regierung zu beteiligen. Das entzaubert sie. Die können einen Euro auch nur einmal ausgeben.