Nach dem Start amerikanischer Hilfslieferungen aus der Luft haben die Vereinten Nationen die Menge der gelieferten humanitären Güter als unzureichend bezeichnet.
Zwar helfe jede Lieferung, sagte ein UN-Sprecher. Es seien Hilfslieferungen mit Lastwagen über den Landweg nötig.
Die USA hatten angesichts der humanitären Katastrophe im Gazastreifen am Wochenende damit begonnen, die Zivilbevölkerung dort aus der Luft mit Hilfsgütern zu versorgen. Auch andere Länder - darunter auch Belgien - werfen dort humanitäre Hilfe aus Flugzeugen ab.
UN:Vergewaltigungen bei Hamas-Terror glaubwürdig
Fünf Monate nach dem Terrorüberfall der islamistischen Hamas und anderer Extremisten aus dem Gazastreifen in Israel haben die Vereinten Nationen Vorwürfe sexualisierter Gewalt während des Massakers in einem Bericht als glaubwürdig eingestuft.
Es gebe "berechtigten Grund zur Annahme", dass es zu Vergewaltigungen und Gruppenvergewaltigungen gekommen sei, heißt es in dem Papier, das in New York veröffentlicht wurde. Zudem gebe es überzeugende Informationen, dass sexualisierte Gewalt auch gegen verschleppte Geiseln verübt worden sei und dies momentan im Gazastreifen weiter andauern könnte.
Israels Außenminister Israel Katz warf den UN vor, die Verbrechen der Hamas "unter den Teppich kehren" zu wollen. Ein UN-Sprecher wies dies zurück. Die israelische Armee sieht derweil klare Anzeichen dafür, dass die Terroristen bei ihrem Überfall auch Frauen als "Sklavinnen" verschleppt haben.
UN-Papier: Ex-Gefangene berichten von Missbrauch durch Israel
In einem bislang unveröffentlichten Bericht des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA werfen wiederum ehemals gefangene Palästinenser Israel Misshandlungen in Gefängnissen vor. Laut der "New York Times" geht es in dem Bericht um Misshandlungen, denen Gaza-Bewohner "aller Altersgruppen" in Haftanstalten in Israel ausgesetzt gewesen seien.
Die Misshandlungen hätten dazu gedient, "Informationen oder Geständnisse zu erpressen".
Israelischer Minister Gantz führt Gespräche in Washington
US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat bei einem Treffen mit dem israelischen Minister Benny Gantz in Washington ihre "tiefe Besorgnis" über die humanitären Bedingungen im Gazastreifen zum Ausdruck gebracht. Sie habe zudem über die Dringlichkeit eines Geisel-Abkommens gesprochen und Israels "konstruktiven Ansatz" in den Verhandlungen begrüßt, teilte das Weiße Haus im Anschluss mit.
Harris habe die Hamas aufgefordert, die vorliegenden Bedingungen zu akzeptieren. Die USA bemühen sich mit Ägypten und Katar als Vermittler unter Hochdruck um eine befristete Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln.
dpa/sh