Die Finanzminister der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) haben sich bei ihrem Treffen in São Paulo nicht auf eine gemeinsame Abschlusserklärung verständigen können. Grund waren Unstimmigkeiten zum Ukraine-Krieg.
Stattdessen veröffentlichte das Vorsitzland Brasilien eine eigene Zusammenfassung. Darin werden die Kriege in der Ukraine und in Gaza nur in einer Fußnote erwähnt: Die Minister hätten andauernde Kriege, Konflikte und humanitäre Krisen angesprochen und besonders die Ukraine sowie Gaza hervorgehoben. Brasilien als Gastgeber halte ein Finanzminister-Treffen aber nicht für das richtige Forum, um solche geopolitischen Fragen zu klären. Brasilien wollte den Schwerpunkt bei den Gesprächen der Finanzminister rein auf wirtschaftspolitische Fragen setzen.
Üblicherweise werden nach einem G20-Treffen gemeinsame Bewertungen und Ziele in einem Kommuniqué festgehalten. Seit dem Ukraine-Krieg stocken die Gespräche aber immer wieder, weil auch Russland Mitglied der Gruppe ist. Auch bei ihrem Treffen in Indien im vergangenen Jahr hatten sich die Finanzminister nicht auf eine gemeinsame Formulierung einigen können.
dpa/est