Der Russe Alexei Smolejewski, der Italiener Diego Urbina und Wang Yue aus China sind "auf dem Mars gelandet" und werden in den kommenden Tagen insgesamt drei Ausflüge simulieren, den ersten an diesem Montag. Dabei sollen sie etwa einen Verletzungsfall nachstellen.
Es sei nicht ausgeschlossen, dass auch Überraschungsaufgaben auf die Kandidaten warteten, sagte der Direktor des Moskauer Instituts für biomedizinische Probleme (IMBP), Boris Morukow, am Samstag nach Angaben der Agentur Interfax.
Drei weitere Teilnehmer des Experiments - die Russen Alexej Sitjow und Suchrob Kamolow und Romain Charles aus Frankreich - durften nicht mit an Bord der "Landekapsel" und warten nun 30 Tage lang im benachbarten "Raumschiff" auf ihre Kollegen. Bevor die Landungscrew aber zurück darf, muss sie noch drei Tage zur Quarantäne in getrennten Räumen bleiben.
Start vor acht Monaten
Die sechs Raumfahrer simulieren bereits seit Juni 2010 auf dem Gelände des IMBP einen Flug zum Mars und zurück. Dafür leben sie im Dienste der Wissenschaft in totaler Isolation und nehmen an zahlreichen Experimenten teil. Sie müssen regelmäßig Urin- und Blutproben abgeben und werden rund um die Uhr mit Kameras und Sensoren überwacht.
Jedem Besatzungsmitglied steht lediglich ein drei Quadratmeter kleiner unbeobachteter Privatbereich zur Verfügung. Mögliche Probleme an Bord müssen selbst gelöst werden.
Das Experiment dauert insgesamt 520 Tage und damit noch bis November dieses Jahres. Die Teilnehmer dürfen aber jederzeit aussteigen. An dem Experiment beteiligt sich auch die Europäische Weltraumbehörde ESA.
dpa/jp/km - Bild: epa