Der ukrainische Präsident Selenskyj hat erstmals offizielle Opferzahlen des ukrainischen Militärs genannt. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor zwei Jahren kamen 31.000 Soldaten ums Leben, wie Selenskyj auf einer Pressekonferenz sagte.
Die Zahl der Verwundeten wollte er nicht nennen. Auch zu den Opfern unter der ukrainischen Zivilbevölkerung wollte sich Selenskyj nicht äußern. Diese Zahlen seien aktuell nicht bekannt, sagte er.
Ukraine hat bereits über 120.000 russische Kriegsverbrechen erfasst
Zwei Jahre nach dem russischen Überfall hat die Ukraine bereits über 120.000 russische Kriegsverbrechen erfasst. Es gebe kein Verbrechen, das die Russen nicht während dieses Krieges verübt hätten, sagte Generalstaatsanwalt Kostin vor Journalisten in Kiew.
Die Ermittlungen hätten schon zu 80 Urteilen geführt. Ziel seien aber Tribunale nach dem Vorbild der Nürnberger Prozesse. Ein solches müsse es beispielsweise zu verübten Verbrechen in der von Russland eroberten südostukrainischen Hafenstadt Mariupol geben.
Ukraine: "50 Prozent der Waffen aus dem Westen werden zu spät geliefert"
Der Verteidigungsminister der Ukraine bemängelt eine zu langsame Lieferung von Waffen aus dem Westen. Etwa 50 Prozent der zugesagten Kampfmittel kämen nicht rechtzeitig an, sagte Umjerow in einer im Fernsehen übertragenen Konferenz.
Nach Angaben des Industrieministeriums in Kiew gelang es im letzten Jahr, die Waffenproduktion zu verdreifachen.
Schwerer russischer Beschuss zerstört Bahnhof in Ostukraine
Russland hat in der Nacht zu Sonntag die Kleinstadt Kostjantyniwka im Gebiet Donezk massiv mit Raketen beschossen. Nach Angaben der ukrainischen Polizei wurde durch den Beschuss eine Reihe von Gebäuden beschädigt, unter anderem eine Kirche und das Bahnhofsgebäude, das in Trümmern liege. Eine Person wurde bei den Angriffen verletzt.
Laut der ukrainischen Flugabwehr konnten 16 von 18 russischen Drohnen auf Ziele im Westen und Süden des Landes abgefangen werden.
G7 sichern Ukraine Unterstützung zu
Die Gruppe sieben großer demokratischer Industrienationen (G7) hat der Ukraine ihre weitere Unterstützung im Krieg gegen Russland bekräftigt. Das verlautet nach einer Videokonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj. Gleichzeitig fordert die G7 Moskau erneut auf, alle Truppen aus den besetzten Gebieten der Ukraine umgehend vollständig und bedingungslos abzuziehen.
Am zweiten Jahrestag der russischen Invasion gingen am Samstag in ganz Europa Tausende Menschen auf die Straßen, um gegen die russische Aggression zu demonstrieren. Alleine in Berlin waren es 5.000 Menschen. In Belgien gab es eine Demonstration mit einigen hundert Teilnehmern in Gent.
dpa/rtbf/belga/okr/mh