Seit Jahren wird gegen den früheren australischen Bischof Christopher Saunders wegen Missbrauchsvorwürfen ermittelt. Jetzt hat die Polizei den 74-Jährigen festgenommen.
Er ist angeklagt, mehrere indigene Jugendliche sexuell missbraucht zu haben. Am Donnerstag soll er vor Gericht erscheinen.
Die Polizei hatte schon 2018 und 2020 gegen Saunders ermittelt, der zu dieser Zeit noch Bischof von Broome war, einer Diözese im Outback im Nordwesten Australiens. Aus Mangel an Beweisen erhob die Staatsanwaltschaft damals jedoch keine Anklage. Der Vatikan leitete daraufhin eine eigene interne Ermittlung ein.
Im vergangenen September übermittelte der Heilige Stuhl der australischen Polizei einen 200 Seiten langen Bericht zu sexuellen Übergriffen des Bischofs im Jahr 2008 und in der Folgezeit. Daraufhin ließ Saunders sein Amt zunächst ruhen. Im August 2021 nahm Papst Franziskus sein Rücktrittsgesuch an. Die Anschuldigungen wies der Geistliche stets zurück.
Die Australische Bischofskonferenz versprach, mit den Behörden zusammenzuarbeiten. Die Vorwürfe seien "sehr schwerwiegend und zutiefst beunruhigend", hieß es in einer Mitteilung. Ein Antrag des Geistlichen auf Freilassung auf Kaution sei abgelehnt worden, teilte die Polizei mit.
dpa/jp