Im niederländischen Den Haag ist es am Samstagabend bei einem Treffen von Eritreern zu schweren Ausschreitungen gekommen. Nach Angaben der Polizei gab es heftige Auseinandersetzungen zwischen zwei Gruppen von Eritreern. Dabei flogen auch Steine.
Sechs Polizisten wurden verletzt. Polizeiautos, ein Bus und weitere Personenwagen wurden von den Randalierern in Brand gesetzt und das Veranstaltungsgebäude schwer beschädigt. 13 Männer im Alter von 19 bis 36 Jahren wurden festgenommen.
Was der konkrete Auslöser der Auseinandersetzung war, ist bisher noch nicht bekannt. In letzter Zeit ist es aber auch in anderen Ländern immer wieder zu Gewalt bei Treffen von Eritreern gekommen. Dabei trafen Unterstützer und Gegner der diktatorischen Regierung des Landes aufeinander.
Eritrea mit seinen rund drei Millionen Einwohnern liegt im Nordosten Afrikas am Roten Meer und ist international weitgehend abgeschottet. Seit einer in einem jahrzehntelangen Krieg erkämpften Unabhängigkeit von Äthiopien vor 30 Jahren regiert Präsident Isayas Afewerki in einer Ein-Parteien-Diktatur das Land. Parteien sind verboten, die Meinungs- und Pressefreiheit stark eingeschränkt. Es gibt weder ein Parlament noch unabhängige Gerichte oder zivilgesellschaftliche Organisationen. Zudem herrscht ein strenges Wehrdienst- und Zwangsarbeitssystem, vor dem viele Menschen ins Ausland fliehen.
dpa/est/mh