Der Beamtensohn Mubarak kam über eine Militärkarriere in die Politik. Als Vizepräsident rückte er 1981 automatisch an die Staatsspitze, als Präsident Anwar el Sadat wegen seines Friedensvertrags mit Israel von radikalen Muslimen ermordet wurde.
Mubarak gelang es, trotz des in der arabischen Welt umstrittenen Friedensvertrages mit Israel Ägypten in einer regionalen Führungsrolle zu halten.
Mit seiner ausgleichenden Außenpolitik und seinem harten Vorgehen gegen radikale Muslimgruppen im Land, die in den 1990er Jahren ausländische Touristen und Staatsdiener töteten, verschaffte sich Mubarak im Westen breite Unterstützung. Er befürwortete 1991 den Krieg zur Vertreibung der Iraker aus Kuwait, versuchte 2003 aber, die USA von einem erneuten Irakkrieg abzubringen.
Partner des Westens
Der Westen sah in dem Präsidenten einen verlässlichen Partner und entscheidenden Pfeiler für die Stabilität im Nahen Osten. Daher wurde sein Land mit Milliarden unterstützt. Über Menschenrechtsverletzungen sah der Westen hinweg oder schwieg dazu.
Kritiker warfen Mubarak vor, seinen Sohn Gamal zum Nachfolger aufzubauen und eine Dynastie schaffen zu wollen. Unter dem Druck der Straße und der Staatengemeinschaft kündigte er allerdings an, dass weder er noch sein Sohn bei den nächsten Wahlen kandidierten.
Mubarak hatte sich stets tiefgreifenden politischen und wirtschaftlichen Reformen verweigert. Die Spannungen in der ägyptischen Gesellschaft nehmen seit Jahren zu, auch weil soziale Konflikte immer schärfer zutage traten. Angesichts der Verteuerung von Öl und Lebensmitteln wurde der Präsident in den vergangenen Jahren sogar mit Hungerrevolten konfrontiert.
dpa - Bild: Khaled El Fiqi (epa)