Ägyptens Staatschef Husni Mubarak will nicht von der Macht lassen, hat sich aber offenbar aus Kairo abgesetzt. Ägyptische Sicherheitskreise berichteten, der 82-Jährige sei mit seiner engsten Familie in einem Hubschrauber nach Scharm el Scheich am Roten Meer geflogen. Dort hat Mubarak eine Ferienvilla.
Augenzeugen in Kairo berichteten, ein Hubschrauber sei am späten Mittag vom Präsidentenpalast im Kairoer Stadtteil Heliopolis aus abgeflogen.
Tag 18: Massenproteste gehen weiter
Währenddessen protestierten wieder Hunderttausende gegen Mubaraks Regime. Mehr als tausend Demonstranten versammelten sich auch vor den vom Militär geschützten Präsidentenpalast, wo die Lage gespannt war.
Auch in Alexandria, der zweitgrößten Stadt des Landes, marschierten am 18. Tag der Proteste tausende Demonstranten zu einem der Paläste Mubaraks. Hunderttausende demonstrierten auf der Halbinsel Sinai und in Suez. Die Demonstranten zeigten sich verärgert über die Rede Mubaraks vom Vorabend.
Präsident Mubarak hatte nach fast 30 Jahren im Amt einen Rücktritt erneut abgelehnt. Dass Vizepräsident Omar Suleiman einen Teil der Vollmachten Mubaraks übernahm, ging der Opposition nicht weit genug. Die Armeeführung gab am Freitag eine Erklärung ab, die dem Volk politische Reformen garantiert.
dpa/sh/km - Bild: Khaled Elfiqi (epa)