Der weltgrößte Handy-Hersteller verbündet sich mit Microsoft, um seinen Abwärtstrend zu stoppen. Nokia werde unter anderem Microsofts Betriebssystem Windows Phone als zentrale Smartphone-Plattform übernehmen, teilten die Unternehmen am Freitag mit.
Nokia hatte im Smartphone-Markt zuletzt deutlich an Boden gegen erfolgreichere Rivalen wie Apple mit seinem iPhone und das Google-Betriebssystem Android verloren. Und da die Smartphones einen immer größeren Anteil am Mobilfunk-Geschäft haben, verliert Nokia auch an Boden im gesamten Handy-Markt.
Nokia setzte bei den Computer-Telefonen bisher vor allem auf das eigene Betriebssystem Symbian, das aber als veraltet gilt. Das System solle weiter unterstützt werden, hieß es am Freitag. Auch die Arbeit an der neuen offenen Plattform MeeGo werde fortgesetzt.
Microsoft hatte sein Smartphone-Betriebssystem Windows Phone 7 im vergangenen Herbst auf den Markt gebracht. Die Plattform erwischte einen eher zögerlichen Start: Im vierten Quartal lag der Marktanteil bei gut drei Prozent.
Windows Phone voranbringen
Vor allem wollen die beiden Konzerne aber Windows Phone gemeinsam weiterentwickeln. So werde Nokia die Erfahrungen aus der Handy- Gestaltung und Unterstützung verschiedener Sprachen einbringen, hieß es. Außerdem wird Nokia die Microsoft-Suchmaschine Bing für seine Handys und Dienste übernehmen. Nokias eigener Karten-Dienst wird bei Microsoft integriert.
Zudem verordnet Nokia-Chef Stephen Elop dem Konzern eine neue Struktur. Das Telefon-Geschäft wird aufgeteilt: Ein Bereich soll sich künftig mit Smartphones beschäftigen, ein anderer die Marktführung bei günstigeren einfachen Handys sichern.
Die Allianz mit Microsoft war allgemein erwartet worden. In den vergangenen Tagen häuften sich Medienberichte über Verhandlungen zwischen den beiden Unternehmen. Zudem gelangte eine interne Brandrede Elops in die Öffentlichkeit, in der er schonungslos den Zustand von Nokia kritisierte.
dpa/est/km - Rungroj Yongrit (epa)