Leichte Schneefälle in vier Provinzen und der Hauptstadt Peking brachten in der Nacht zum Donnerstag nur wenig Linderung. Zum Teil wurden die Wolken künstlich mit Silberjodid-Raketen zum Abregnen gebracht. In der Kornkammer der schwer betroffenen Provinz Shandong war aber kein Regen in Sicht.
Nach einer Krisensitzung warnte die Regierung in Peking, dass sich die Lage verschlimmern könnte. Mindestens 6,7 Milliarden Yuan, rund 740 Millionen Euro, sollen ausgeben werden, um unter anderem Wasser in betroffene Regionen umzuleiten, neue Brunnen zu bohren und Bewässerungsanlagen zu bauen, wie amtliche Medien berichteten. Getreideproduzenten sollen höhere Preise bezahlt bekommen, um Ernteausfälle auszugleichen. Die Dürre betrifft acht Provinzen, in denen sonst 80 Prozent des Winterweizens angebaut werden.
Um die Schneefälle in Peking zu verstärken, feuerten Meteorologen 759 Raketen mit Silberjodid in die Wolken. Es waren die ersten Niederschläge in der Hauptstadt seit 108 Tagen und der späteste Schneefall in einem Winter seit sechs Jahrzehnten. «Da die Niederschläge nur gering sind, wird es die Dürre nur wenig mildern», sagte Song Jisong vom städtischen Wetteramt der Nachrichtenagentur Xinhua.
Auch in den Provinzen Shandong, Henan, Jiangsu und Anhui wurden Wolken geimpft. In Henan gelang die Aktion, so dass es in der Provinz die ersten Niederschläge seit 116 Tagen gab.
dpa/jp/es - Bild: Wu Hong (epa)