Die "New York Times" hat bislang unbekannte Details zur mutmaßlichen Verwicklung von Mitarbeitern des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge in den Hamas-Terroranschlag auf Israel berichtet.
Ein UNRWA-Mitarbeiter sei an der Entführung einer Frau aus Israel beteiligt gewesen, ein anderer habe Munition ausgeteilt, ein dritter sei an einem Massaker in einem Kibbuz beteiligt gewesen, bei dem 97 Menschen ermordet wurden, berichtet die Zeitung unter Verweis auf ein entsprechendes israelisches Dossier, das der US-Regierung vorliege.
Insgesamt enthalte das Dossier Anschuldigungen gegen zwölf UNRWA-Mitarbeiter. Mehr als die Hälfte von ihnen seien am Tag des Massakers als Lehrer oder in anderen Funktionen an Schulen des UN-Hilfswerks tätig gewesen. Von den zwölf Beschuldigten seien zehn Mitglieder der islamistischen Terrororganisation Hamas.
Die Europäische Union hat auf den Skandal um Mitarbeiter des UN-Palästinenser-Hilfswerks reagiert. Sie verlangt, dass die UN-Organisation einer Überprüfung durch unabhängige Experten zustimmt und schließt Konsequenzen nicht aus. Das teilte die EU-Kommission in Brüssel mit.
Die EU ist einer der größten Geldgeber des Palästinenser-Hilfswerks. Derzeit sind nach Angaben der EU-Kommission bis Ende Februar keine zusätzlichen Mittel vorgesehen. Die humanitäre Hilfe für die Palästinenser in Gaza und im Westjordanland werde durch Partnerorganisationen unvermindert fortgesetzt, hieß es.
dpa/sh/est