Im Süden des Gazastreifens gehen die Kämpfe unvermindert weiter. Das israelische Militär und palästinensische Gesundheitsdienste berichteten von weiteren schweren Kämpfen im Westen der Stadt Chan Junis.
Soldaten hätten dort Dutzende Ziele der Hamas angegriffen, teilte das Militär mit. Wegen der heftigen Kämpfe flüchteten Augenzeugen zufolge Tausende aus Chan Junis.
In den letzten 24 Stunden sollen 200 Menschen getötet und 370 weitere verletzt worden, teilte das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium mit. Damit stieg die Zahl der Toten seit Kriegsbeginn auf 25.900, die der Verletzten auf mehr als 64.000. Die Zahlen lassen sich kaum unabhängig überprüfen.
Chan Junis, die größte Stadt im Süden des Gazastreifens, gilt als Hamas-Hochburg. Das israelische Militär teilte mit, um den Betrieb der Nasser-Klinik und des Amal-Krankenhauses in Chan Junis sicherzustellen, sei man in Kontakt mit deren Direktoren sowie dem medizinischen Personal vor Ort. Vor den Einsätzen gegen die Hamas sei zudem sichergestellt worden, dass beide Krankenhäuser mit ausreichend Treibstoff und Vorräten versorgt seien.
Völkermord-Verfahren gegen Israel
Am Freitag fällt vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag eine erste Vorentscheidung im brisanten Völkermord-Verfahren gegen Israel. Dabei geht es noch nicht um den Hauptvorwurf des Völkermordes, sondern zunächst um einen Eilantrag über Schutzmaßnahmen für die Palästinenser. Entscheidungen des Gerichtshofs sind bindend, auch wenn er keine Machtmittel hat, um sie durchzusetzen.
Südafrika hatte Ende Dezember die Völkermord-Klage gegen Israel eingereicht. Bei der Anhörung in Den Haag vor etwa zwei Wochen hatte Israels Vertreter die Vorwürfe entschieden zurückgewiesen. Israel sei im Krieg mit der Hamas, aber nicht mit dem palästinensischen Volk, hatte der Rechtsberater des israelischen Außenministeriums erklärt.
dpa/sh