Die ersten Annäherungsgespräche zwischen Süd- und Nordkorea seit dem Beschuss einer südkoreanischen Insel durch den Norden vor zweieinhalb Monaten sind gescheitert.
Bei dem zweitägigen Arbeitstreffen zwischen Offizieren im Grenzort Panmunjom hätten beide Seiten ihre Differenzen nicht überbrücken können, teilte das Verteidigungsministerium in Seoul am Mittwoch mit.
Man habe sich nicht auf die Themen für hochrangige Gespräche einigen können, sagte ein Sprecher. Die nordkoreanische Delegation habe den Konferenzraum verlassen. Auch ein Folgetreffen sei nicht vereinbart worden.
Forderung: Nordkorea muss Verantwortung übernehmen
Südkorea hatte zuvor seine Forderung bekräftigt, dass das kommunistische Nachbarland die Verantwortung für zwei folgenschwere militärische Zwischenfälle im vergangenen Jahr übernehmen und sich entschuldigen müsse. Die nordkoreanische Seite hatte sich den südkoreanischen Angaben zufolge aber bestritten, etwas mit den Vorfällen zu tun gehabt zu haben. Insgesamt waren 50 Menschen ums Leben gekommen.
Nordkorea hatte zuletzt eine Reihe von Dialogvorschlägen zur Verbesserung der Beziehungen gemacht. Ziel der Arbeitsgespräche in Panmunjom war es, eine Vereinbarung für Gespräche auf der Ebene von Generälen oder Verteidigungsministern zu treffen.
Rot-Kreuz-Gespräche wieder auf der Kippe
Mit dem Scheitern des Treffens ist auch die baldige Wiederaufnahme von Gesprächen zwischen den Rot-Kreuzverbänden beider Länder fraglich geworden. Das Vereinigungsministerium in Seoul hatte Nordkorea davon informiert, dass Südkorea grundsätzlich den Vorschlag für Gespräche über humanitäre Fragen akzeptiere.
Dabei soll es unter anderem über neue Treffen von Verwandten zerrissener koreanischer Familien gehen. Eine Sprecherin deutete aber an, dass die Diskussionen über ein solches Treffen von Fortschritten bei den Militärgesprächen abhängig seien.
dpa - Bild: Kim Tae-Hyung (epa)