
Der von der EU auf rund 200 Milliarden Euro veranschlagte Ausbau der europäischen Stromnetze wird nach Ansicht von Energiekommissar Günther Oettinger den Strom teurer machen.
"Es geht um ein bis zwei Cent pro Kilowattstunde", sagte Oettinger einer Zeitung. Damit ließen sich die neuen Leitungen und weitere Speicherkapazitäten finanzieren.
Auf einen Haushalt mit 4500 Kilowattstunden Stromverbrauch könnten so bis zu 90 Euro Mehrkosten im Jahr zukommen. Mehr Ökostrom, Wettbewerb sowie die Entwicklung eines europäischen Binnenmarktes dürften aber auch preisdämpfend wirken, weshalb der Strompreis nicht unbedingt so stark steigen müsse.
Die Modernisierung der Energieinfrastruktur hatten die Staats- und Regierungschefs der EU bei ihrem jüngsten Gipfel in Brüssel beschlossen. Oettinger unterstrich die Notwendigkeit: "Wenn wir das Energienetz nicht ausbauen, ist die Gefahr eines Stromausfalls sehr real." Der geplante Ausbau erneuerbarer Energien wie der Windkraft beeinträchtige die Versorgungssicherheit. Daher seien "perfekte Netze, die Schwankungen ausgleichen können" nötig.
dpa/jp