Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sein Land zum 100. Tag des Gaza-Kriegs erneut auf einen Kampf "bis zum vollständigen Sieg" eingeschworen.
Netanjahu sagte, niemand werde Israel aufhalten. Die Militäroffensive im Gazastreifen habe schon die meisten Hamas-Bataillone eliminiert. Israel führe einen moralischen und gerechten Krieg.
Der Gaza-Krieg hatte am 7. Oktober begonnen. Anlass war ein Massaker, bei dem die radikalislamischen Hamas im Süden von Israel 1.200 Menschen töteten. Außerdem verschleppten sie Zivilisten und Soldaten in den Gazastreifen.
Seitdem geht Israels Militär mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive gegen die Hamas vor. Dabei sollen nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 23.800 Menschen getötet worden sein. Die Lage für die Menschen im Gazastreifen ist dramatisch. Inzwischen sind nur noch 13 der 36 Krankenhäuser in Betrieb.
"Wir werden den Krieg bis zum Ende fortsetzen - bis zum vollständigen Sieg, bis wir alle unsere Ziele erreicht haben: Die Beseitigung der Hamas, die Rückgabe aller unserer Geiseln und die Gewährleistung, dass der Gazastreifen nie wieder eine Bedrohung für Israel darstellen wird", sagte Netanjahu. Es sei zudem ein Krieg gegen "die Achse des Bösen, angeführt vom Iran und seinen drei Stellvertretern", sagte der Regierungschef und führte neben der Hamas auch die Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon und die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen an.
Massenkundgebung für Freilassung der Gaza-Geiseln
Bei einer Massenkundgebung in Tel Aviv machen unterdessen rund 120.000 Menschen auf das Schicksal der in Gaza festgehaltenen Geiseln aufmerksam.
Familienangehörige der Geiseln werfen der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vor, nicht genug zu tun, um die Geiseln nach Hause zu holen. Die Zeit für ihre Rettung laufe ab. Die Kundgebung soll bis Sonntagabend dauern.
Pro-palästinensische Demonstrationen weltweit
In vielen Städten fanden am Samstag große pro-palästinensische Kundgebungen statt. Demonstranten in Washington, London, Paris, Amsterdam und anderen Städten forderten ein Ende der Kämpfe im Gazastreifen.
In Gent und Brügge gingen am Samstag 1.200 Menschen auf die Straße, um gegen die Gewalt in Gaza zu protestieren.
vrt/dpa/est