Die USA haben in der Nacht von Freitag auf Samstag wieder eine Stellung der Huthi-Rebellen im Jemen angegriffen. Ziel war laut Militärangaben eine Radaranlage.
Bei dem Angriff hat es keine Opfer gegeben. Ein Sprecher der Huthi sagte dem arabischen Nachrichtensender Al-Dschasira, dass der Angriff auf die Radaranlage weder Schäden noch Verluste verursacht habe. Der angegriffene Stützpunkt sei bereits außer Betrieb gewesen.
Die Huthi-Rebellen werden vom Iran unterstützt. Seit den israelischen Militärschlägen im Gazastreifen greifen sie im Roten Meer Handelsschiffe an.
US-Präsident Biden bezeichnet die Huthi-Rebellen als Terroristen. Die USA würden ihre Angriffe nicht weiter hinnehmen.
Die Huthi-Angriffe haben jetzt schon Auswirkungen auf die Wirtschaft auch in Europa. Waren und Rohstoffe kommen in Europa verzögert an, weil Reedereien einen Umweg fahren müssen. Außerdem hat die unsichere Lage im Nahen Osten den Ölpreis steigen lassen.
Bereits in der Nacht von Donnerstag auf Freitag hatten die USA zusammen mit Großbritannien und anderen Verbündeten knapp 30 militärische Standorte der Huthi-Rebellen angegriffen. Dabei kamen nach Huthi-Angaben fünf ihrer Mitglieder ums Leben.
Russland hat den Militärschlag vor dem UN-Sicherheitsrat verurteilt. Der Angriff würde dazu beitragen, dass sich der Gaza-Krieg auf die gesamte Region ausbreite, sagte der russische Vertreter bei einer Sitzung des Weltsicherheitsrats.
Unterdessen hat Großbritannien den Iran aufgefordert, die Huthi-Rebellen im Jemen und andere Verbündete im Nahen Osten zum Unterlassen ihrer Angriffe aufzurufen. Die Welt verliere bei den destabilisierenden Aktivitäten Teherans die Geduld, warnte der britische Verteidigungsminister Shapps in einem Interview mit dem "Daily Telegraph".
Die Vereinten Nationen haben große Besorgnis über die Entwicklungen im Land geäußert. Der Jemen-Beauftragte der UN, Grundberg, forderte alle Beteiligten im Konflikt zur Deeskalation auf. Diplomatische Kanäle sollten Vorrang vor militärischen Operationen haben.
dpa/vrt/dlf/mh/okr