Israels Armee hat nach eigener Darstellung mehr als 100 Ziele palästinensischer Terroristen in der heftig umkämpften Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens zerstört. Dutzende Terroristen seien dort zudem getötet worden, teilte das Militär mit.
Soldaten zerstörten demnach etwa Tunnel, Beobachtungsposten sowie ein Hauptquartier der Hamas. Dieses habe die Islamistenorganisation auch für die Planung ihres Massakers am 7. Oktober in israelischen Grenzorten genutzt. Soldaten hätten zudem Granaten und andere Waffen sichergestellt, hieß es weiter. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.
Extremistische Palästinenser haben am Sonntag erneut Raketen Richtung Israel abgefeuert. In mehreren Grenzorten nahe des Gazastreifens wurde Armeeangaben zufolge Raketenalarm ausgelöst.
Gesundheitsbehörde der Hamas meldet fast 23.000 Tote
Die Zahl der getöteten Menschen im Gazastreifen ist auf 22.835 gestiegen. Das teilte die Gesundheitsbehörde der islamistischen Hamas mit. Zudem seien 58.416 Palästinenser verletzt worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Hamas berichtet über zwei tote Journalisten durch israelischen Beschuss
Im Gazastreifen sind nach Angaben der radikalislamischen Hamas zwei Journalisten bei einem israelischen Luftangriff getötet worden. Ein Videojournalist der Nachrichtenagentur AFP und der Bürochef des Fernsehsenders Al-Dschasira seien ums Leben gekommen, teilte das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium mit. Israel kommentierte die Berichte nicht.
Israel meldet Zerstörung der Hamas-Strukturen im Norden
Israel hat mit seiner Offensive im Gazastreifen nach eigenen Angaben die militärische Struktur der Hamas im Norden des Küstengebiets demontiert. Bei den Einsätzen gelangte das Militär außerdem in den Besitz wichtiger geheimdienstrelevanter Informationen. In der Nacht zu Sonntag veröffentlichte Israels Armee auf X Videos zu dem Einsatz im Norden des Gazastreifens.
Sprecher Daniel Hagari sagte, die Hamas habe vor Kriegsbeginn dort über etwa 14.000 Terroristen verfügt. Zahlreiche Kommandeure seien inzwischen getötet sowie Waffen und Munition zerstört worden. Die Soldaten hätten unterirdische Tunnel gefunden und demoliert. Allein im Flüchtlingsviertel Dschabalia wurden laut Hagari acht Kilometer unterirdischer Tunnel sowie 40 Eingänge gefunden.
Die Armee will sich nach eigenen Angaben nun darauf konzentrieren, die Hamas-Strukturen im Zentrum und Süden des Gazastreifens zu zerstören.
Sechs Palästinenser im Westjordanland getötet
Bei einem israelischen Luftangriff im Westjordanland sind sechs Palästinenser ums Leben gekommen. Das berichten mehrere Medien übereinstimmend unter Berufung auf die palästinensische Gesundheitsbehörde in Ramallah. Der Angriff in der Stadt Dschenin traf demnach eine Zusammenkunft von mehreren Anwohnern. Laut lokalen Berichten kam es dort zuvor zu Gefechten zwischen Palästinensern und der israelischen Armee.
In Dschenin und auch Nablus, die beide von der palästinensischen Autonomiebehörde verwaltet werden und als Hochburgen von Terrorgruppen gelten, finden regelmäßig Razzien des israelischen Militärs statt. Seit Beginn des Gazakrieges hat die israelische Armee diese Razzien noch intensiviert. Nach eigenen Angaben hat das Militär seit Kriegsbeginn 2.570 Verdächtige festgenommen.
dpa/sh/dop