Die israelische Armee hat in der vergangenen Nacht und Donnerstagmorgen mehrere Städte, Dörfer und Flüchtlingslager im Gazastreifen beschossen. Dabei wurden Berichten zufolge Dutzende von Palästinensern getötet.
Israel hat seine Offensive inzwischen auf den gesamten Gazastreifen ausgeweitet. Derzeit konzentriere sich die Armee hauptsächlich auf das Zentrum. Israel fordert die Menschen auf, die Kampfgebiete zu verlassen. Das hat laut den Vereinten Nationen eine Massenflucht ausgelöst.
Das UN-Palästinenserhilfswerk teilte mit, mehr als 150.000 Menschen wüssten nicht, wohin sie gehen sollten. Viele von ihnen waren bereits aus dem Norden ins Zentrum des Küstenstreifens geflohen.
Zugleich warnt der Generalstabschef der Armee vor einer möglichen Offensive an der Grenze zum Libanon.
UN: 40 Prozent der Menschen in Gaza von Hungersnot bedroht
40 Prozent der Bevölkerung des Gazastreifens seien von einer Hungerkatastrophe bedroht, teilte das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA mit. Es fordert einen humanitären Waffenstillstand und mehr Hilfsgüter für die Menschen. Israel erklärte, dass es genügend Hilfsgüter in den abgeriegelten Küstenstreifen lasse, aber die UN-Organisationen bei der Verteilung versagten. Ein weiterer Vorwurf lautet, dass die islamistische Hamas Hilfslieferungen für eigene Zwecke entwende.
Die Helfer betonen wiederum, dass es schwierig sei, Hilfsgüter unter Kriegsbedingungen zu transportieren. Die letzte und einzige Feuerpause im Gazakrieg hatte es Ende November gegeben, sie dauerte eine Woche.
belga/dlf/vk