Die israelische Armee hat bei ihrem Militäreinsatz im Gazastreifen nach eigenen Angaben das größte Tunnelsystem der islamistischen Hamas freigelegt. Es liege in der Nähe des Grenzübergangs Erez, sei mehr als vier Kilometer lang und rund 50 Meter tief, teilte das Militär mit.
Trotz der anhaltenden Kämpfe im Gaza-Streifen gibt es offenbar Gespräche über eine neue Waffenruhe. Aus ägyptischen Sicherheitskreisen hieß es, dass Israel und die Hamas grundsätzlich offen seien für eine neue Feuerpause. Auch die Freilassung weiterer Geiseln sei möglich.
Details einer Vereinbarung sind demnach aber noch strittig. Weder Israel noch die Hamas haben diese Angaben bislang bestätigt.
Zum ersten Mal seit Beginn des Kriegs sind außerdem Hilfslieferungen direkt von Israel in den Gazastreifen gebracht worden. Nach israelischen Angaben passierten 79 Lastwagen den Übergang Kerem Schalom. Weitere rund 120 LKW fuhren demnach von Ägypten aus in das Küstengebiet.
Aus Sicht von Hilfsorganisationen reicht das bei weitem nicht aus. Die Vereinten Nationen forderten erneut eine Waffenruhe. Unter einem Himmel voller Luftangriffe könne man keine Hilfsgüter ausliefern, sagte die Sprecherin der UN-Behörde für palästinensische Flüchtlinge.
Die Behörde schätzt, dass bis jetzt mehr als 60 Prozent der Infrastruktur im Gazastreifen im Krieg zerstört wurde. Rund 1,9 Millionen Menschen seien auf der Flucht. Das sind etwa 90 Prozent der Bevölkerung dort.
dpa/belga/jp