In Serbien kann die Partei von Präsident Vucic weiter mit absoluter Mehrheit regieren. Bei der Parlamentswahl kam die Serbische Fortschrittspartei SNS nach Auszählung von rund 90 Prozent der abgegebenen Stimmen auf 46 Prozent und wurde damit stärkste Kraft. Vucic sprach von einem klaren Sieg, der ihn glücklich mache.
Das offizielle Endergebnis soll im Laufe des Tages verkündet werden.
Die liberale Opposition spricht von Wahlbetrug. Es habe eine Menge Unregelmäßigkeiten gegeben, sagte Oppositionsführer Lazovic. Er sprach von Stimmenkauf und gefälschten Unterschriften.
Vucic hatte Anfang November das Parlament aufgelöst und Neuwahlen ausgerufen. Hintergrund waren unter anderem zwei Amokläufe im Mai, bei denen 18 Menschen getötet wurden. Nach den Taten entstand eine Protestbewegung, die der Regierung vorwarf, ein Klima des Hasses und der Gewaltverherrlichung zu schüren.
Unter Druck geriet Vucic außerdem wegen der ehemaligen serbischen Provinz Kosovo, die heute fast ausschließlich von Albanern bewohnt wird. Serbien beharrt auf seinem Anspruch auf das Territorium des seit 2008 unabhängigen kosovarischen Staates.
dpa/jp