Israel hat den Grenzübergang Kerem Schalom für Hilfslieferungen in den Gazastreifen geöffnet. Ab Sonntag würden die UN-Hilfsgütertransporter einer Sicherheitskontrolle unterzogen und über den Grenzübergang direkt nach Gaza gebracht. Dies erfolge, um Israels Vereinbarung mit den USA einzuhalten. Das teilte die zuständige israelische Cogat-Behörde mit.
Dadurch soll die tägliche Menge an humanitärer Hilfe, die in das Gebiet gelangt, erhöht werden, hieß es von der israelischen Behörde. Angesichts der katastrophalen humanitären Lage in dem abgeriegelten Küstengebiet war Israel zuletzt international immer mehr unter Druck geraten - auch aus den USA. Das Sicherheitskabinett in Israel hatte die Öffnung des Grenzübergangs vergangene Woche vorläufig genehmigt.
Krieg geht weiter
Im Gaza-Krieg zeichnet sich dennoch auch nach der versehentlichen Tötung von drei Geiseln durch israelische Soldaten kein Ende der Kämpfe ab. Israel zeigt sich entschlossener denn je. Premierminister Netanjahu betonte, der militärische Druck auf die Hamas müsse aufrechterhalten bleiben. Nur so könne die Terrororganisation besiegt und die Rückkehr aller Entführten erreicht werden.
Netanjahu reagierte damit auf Forderungen von Angehörigen, über einen weiteren Austausch von Geiseln gegen in Israel inhaftierte Palästinenser zu verhandeln. Der Druck auf Netanjahu wächst, seit israelische Soldaten am Freitag versehentlich drei der Verschleppten erschossen hatten. Ersten Ermittlungen zufolge hatten diese vergeblich eine weiße Fahne geschwenkt.
Derweil gehen die diplomatischen Bemühungen um eine Beendigung des Kriegs weiter. Der Golfstaat Katar versucht nach eigenen Angaben, zwischen Israel und der Hamas zu vermitteln, um eine neue humanitäre Waffenruhe zu erreichen. Die Hamas teilte allerdings mit, sie werde keine Gespräche führen, solange die Kämpfe andauerten.
Fünf Palästinenser im Westjordanland getötet
Bei einem israelischen Einsatz im besetzten Westjordanland sind nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums fünf Palästinenser getötet worden. Der Vorfall ereignete sich den Angaben zufolge am Sonntagmorgen in einem Flüchtlingslager der Stadt Tulkarem.
Seit dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel vor zehn Wochen hat die israelische Armee auch im Westjordanland ihre Einsätze verstärkt.
dpa/vrt/jp/cd